
Die Ortsfeuerwehren Felm und Rathmannsdorf-Felmerholz wählten Marco Teßarek (rechts) zu ihrem neuen stellvertretenden Gemeindewehrführer. Auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung erfolgte die Ernennung und die Vereidigung durch Bürgermeister Hermann-Josef Thoben. Foto: Karkossa-Schwarz/Amt Dänischer Wohld
Gemeindevertretung Felm / 7. März 2025
Im Ortsentwicklungskonzept der Gemeinde Felm sind Schlüsselprojekte aufgeführt, die vorrangig umzusetzen sind. Dazu gehört die Entwicklung der Dorfmitte des Ortsteils Felm. Das heißt, dass für das Dreieck Feuerwehrgerätehaus, Halle, Kita, Schule und Dörpshus ein neues Entwicklungs- und Nutzungskonzept erstellt werden soll.
Bislang ist in dieser Hinsicht noch nicht viel passiert. Das möchte die Gemeinde jetzt ändern. Für den Fall, dass es in Zukunft wieder Fördergelder für die Umsetzung von Schlüsselprojekten aus dem Ortsentwicklungskonzept geben sollte, möchte die Gemeinde ein abgestimmtes und schlüssiges Gesamtkonzept für die Entwicklung der Ortsmitte vorlegen können.
Die Erstellung durch ein Planungsbüro kostet Geld. Um Fördermittel für die Erstellung zu generieren, schlug Bürgermeister Hermann-Josef Thoben (WGF Dänischer Wohld) auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung einen Projektantrag bei der AktivRegion /Regionalbudget vor. Die AktivRegion könnte das Projekt mit bis zu 80 Prozent fördern, wenn es den Kriterien der AktivRegion entspricht.
Die Gemeindevertretung fasste nach einigen Diskussionen einen einstimmigen Beschluss, die Projektentwicklung Dorfmitte voranzutreiben und einen Projektantrag bei der AktivRegion zu stellen. Der ist mittlerweile rechtzeitig vor Ablauf der Antragsfrist bei der AktivRegion eingegangen.
In der vorausgehenden Diskussion fiel der Vorschlag von Bürgermeister Thoben, ein neues Nutzungs- und Raumkonzept für die Dorfmitte zu erstellen, bei den Fraktionen von CDU und SPD zunächst nicht auf fruchtbaren Boden. Tenor war, dass man schon viele Konzepte habe, für die die Gemeinde viel Geld bezahlt habe, die aber nie umgesetzt worden seien.
Für die Mehrzweckhalle liegt bereits seit Jahren ein Konzept vor
Als Beispiel nannte Volker Sulimma (CDU) das fertige Konzept für die Mehrzweckhalle, das bereits seit vielen Jahren vorliege und bis jetzt nie umgesetzt worden sei. Bürgermeister Thoben versicherte, dass man das Konzept bei der Entwicklung eines Raum- und Nutzungskonzepts für die Dorfmitte einbeziehen werde.
„Ist das nicht zu früh? Das neue Feuerwehrgerätehaus steht noch nicht und wir erstellen schon ein Konzept für die Ortsmitte.“ (Isabel Schunck/SPD)
Zweifel hatte zunächst auch Isabel Schunck. „Ist das nicht zu früh?“, fragte die SPD-Gemeindevertreterin, „das neue Feuerwehrgerätehaus steht noch nicht und wir erstellen schon ein Konzept für die Ortsmitte. Vielleicht sollten wir zuerst die Planung für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses machen.“
„Wir brauchen ein fertiges Konzept in der Schublade, um irgendwann Fördergelder beantragen zu können.“ (Daniela Czapp/WGF Dänischer Wohld)
Die Vorsitzende des Gemeindeausschusses, Daniela Czapp (WGF Dänischer Wohld) erklärte, warum ein fertiges Konzept zu diesem Zeitpunkt bereits sinnvoll sei: „Wir brauchen ein fertiges Konzept in der Schublade, um irgendwann Fördergelder beantragen zu können. Auch, wenn das erst in drei oder vier Jahren wieder möglich ist.“ Nach dem einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung ist der Projektantrag bei der AktivRegion zwischenzeitlich eingegangen.

Da Justus Hamkens sein Mandat als Gemeindevertreter niedergelegt hatte, rückte Katharina Green (WGF Dänischer Wohld) für ihn nach. Bürgermeister Hermann-Josel Thoben führte die neue Gemeindevertreterin in ihr Amt ein. Foto: Karkossa-Schwarz/Amt Dänischer Wohld
Kontroverse Diskussion um die Anschaffung eines Kommunalfahrzeugs
Regen Diskussionsbedarf gab es auch bei dem Tagesordnungspunkt „Anschaffung eines Fahrzeugs für den Gemeindearbeiter“. Bereits intensiv auf der Sitzung des Gemeindeausschusses diskutiert, fand die Diskussion auf der Sitzung der Gemeindevertretung ihre Fortsetzung. Es ging um den Kauf eines Kommunalfahrzeugs vom Typ Avant 755i Kompakt Radlader, Kostenpunkt: 51.790 Euro netto. Thilo Möller sprach sich gegen die Anschaffung dieses Modells aus: Es habe eine zu geringe Größe (Einsitzer) und sei aufgrund der Geschwindigkeit von 17 km/h eingeschränkt. Der Gemeindearbeiter müsse auf sein privates Fahrzeug zurückgreifen.
„Ich bin sicher, dass der Avant zu klein ist und wir im nächsten Jahr ein zweites Fahrzeug kaufen müssen. Dann wird es noch teurer.“ (Thilo Möller /SPD)
Der SPD-Gemeindevertreter plädierte für die Anschaffung eines Multicars, das Platz für zwei Personen und eine Ladefläche habe und 70 km/h fahren könne. „Ich bin sicher, dass der Avant zu klein ist und wir im nächsten Jahr ein zweites Fahrzeug kaufen müssen. Dann wird es noch teurer.“
„Das Gerät ist vielseitig einsetzbar und multifunktional aufstockbar.“ (Dirk Tjard Holzkamp/WGF Dänischer Wohld)
Dirk Tjard Holzkamp (WGF Dänischer Wohld) erklärte die Vorteile des Kompakt- Radladers: „Das Gerät ist vielseitig einsetzbar und multifunktional aufstockbar, von der Schaufel bis zur Wildbürste.“ Dieses Modell sei für die vergleichsweise geringe Auslastung in der Gemeinde, bedingt durch die Größe der Gemeinde, bestens geeignet.
Mit sieben Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und einer Nein-Stimme beschloss die Gemeindevertretung den Kauf des Kompakt-Radladers.
Thilo Möller (SPD) forderte die Klärung des Aufgabenbereichs des Gemeindearbeiters
Bereits vor Eintritt in die Tagesordnung hatte Thilo Möller gefordert, den Tagesordnungspunkt „Anschaffung eines Kommunalfahrzeugs für den Gemeindearbeiter“ abzusetzen. Seine Begründung: „Es ist wenig sinnvoll, ein Gemeindefahrzeug zu kaufen, wenn die Aufgaben des Gemeindearbeiters nicht geklärt sind.“ Die Gemeindevertretung stimmte gegen seinen Antrag.
Absetzung des Tagesordnungspunkts „Aufgabenzuständigkeit des Gemeindearbeiters“
Kurz zuvor beantragte Daniela Czapp die Absetzung des Tagesordnungspunkts „Aufgabenzuständigkeit des Gemeindearbeiters“ mit der Begründung, dass diese Thematik im Gemeindeausschuss zwar diskutiert, aber letztendlich vertagt worden sei. Die Gemeindevertretung stimmte ihrem Antrag zu.
In Kürze:
Verabschiedung von Justus Hamkens (WGF Dänischer Wohld): Auf eigenen Wunsch legt Justus Hamkens sein Mandat als Gemeindevertreter nieder. Der Gemeindewehrführer und Ortswehrführer der Feuerwehr Felm möchte sein Engagement in Zukunft verstärkt auf die Feuerwehr legen. Für ihn rückt Katharina Green (WGF Dänischer Wohld nach), die auf der Sitzung verpflichtet wurde.
Neubesetzung im Gemeindeausschuss: Durch das Ausscheiden von Justus Hamkens und das Nachrücken von Katharina Green mussten zwei Sitze im Gemeindeausschuss neu besetzt werden. Veronika Heise und Kristof Heise sitzen zukünftig im Gemeindeausschuss.
Stellvertretender Gemeindewehrführer: Maro Teßarek, von beiden Ortswehren zum stellvertretenden Gemeindewehrführer gewählt, wurde in der Gemeindevertretersitzung von der Politik in seinem Amt bestätigt und vereidigt.
Stodthagener Weg: An den Banketten im Stodthagener Weg müssen Arbeiten in Sachen Oberflächenwasser erfolgen. Die Gemeindevertretung stimmte für die Auftragsvergabe an die Firma Lamp.
Dorfputz: Die Gemeinde beteiligt sich am 15. März an der Aktion „Sauberes Schleswig-Holstein“. Die Jugendfeuerwehr hat ihre Unterstützung zugesagt. Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr am Dörpshus in Felm und an der Alten Schule in Felmerholz. Nach Ende der Aktion gegen 12 Uhr gibt es für alle kleinen und großen Helfer im Sportheim Felm einen Imbiss.
Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: Bürgermeister Thoben plädiert für eine Teilnahme an dem Wettbewerb, den das Land Schleswig-Holstein alle drei Jahre veranstaltet. In diesem Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto „#GemeinsamStarkFürMorgen“. Die Siegergemeinde bekommt ein Preisgeld von 10.000 Euro, das projektbezogen genutzt werden muss. Bis zum 15. April muss die Gemeinde ihre Bewerbung abgeben.